Neue Wege zur Verlagerung von Güterverkehr auf Schiff und Schiene

Seit Jahren wird gefordert, Güterverkehr von der Straße auf die Schiene und das Binnenschiff zu verlagern. Tatsächlich ist wenig passiert. Der Transport per LKW dominiert, noch immer werden mehr als drei Viertel EU-weiten Gütertransporte auf der Straße abwickelt. Der Forderung stehen neben technischen Problemen vor allem Kosten im Wege. Im Projekt "Neue Wege zur Verlagerung von Verkehr auf Schiff und Schiene" soll ein in mehrerlei Hinsicht neuartiges Dispositionstool auf der Basis geeigneter KI-gestützter Methoden entwickelt werden, mit dessen Hilfe eine solche Verlagerung entlang ausgewählter Transportkorridore wie z.B. des Rheins in Zukunft möglich werden kann. Und zwar vor dem Hintergrund, dass die Anforderung an die Wirtschaft, die klimaschädlichen Triebhausgase zu verringern, steigen wird.

Warum funktioniert die Verlagerung aufs Schiff und die Schiene bisher nicht?

Güter von A nach B zu bringen geht am besten mit dem LKW. Das ist schnell, die Güter müssen nicht umgeschlagen werden und sie sind just-in-time beim Kunden. Und vor allem: Der LKW-Verkehr ist in der Regel deutlich kostengünstiger als die Alternativen übers Binnenschiff oder die Schiene.

Jetzt gibt es neue Chancen für eine Verlagerung

Das wird sich nun ändern. Der reine LKW-Verkehr erzeugt deutlich mehr Treibhausgase als der Transport über die Schiene oder das Binnenschiff. Und für immer mehr Unternehmen wird Nachhaltigkeit und CO2-Reduktion zum Thema. Politik und Öffentlichkeit verlangen danach, aber auch neue EU-Regeln. Und es gibt neue technische Möglichkeiten, die den Transport über Binnenschiff und den Güterzug attraktiver machen. Zudem kommen Binnenschiffe auf dem Markt, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden (z. B. das wasserstoffbetriebene Binnenschiff "H2-Barge 1" des Sportartikelherstellers Nike). Verlagerung setzt voraus, dass Verkehre gebündelt werden können. Wenn beispielsweise mehrere LKWs von Duisburg nach Basel unterwegs sind, wäre es deutlich günstiger, die Güter zu bündeln und von Duisburg aus mittels Container auf ein Binnenschiff oder einen Güterzug zu verladen. Auch wenn die Güter nun öfter umgeschlagen werden müssten kann dieser Zusatzaufwand, wie Untersuchungen des Partners SDZ gezeigt haben, durch die Vorteile der Bündelung von Verkehren kompensiert werden.

Das Projekt ist auf drei Jahre befristet und wird von einem Konsortium aus vier Partner umgesetzt (Verband Spedition und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V., Universität-Duisburg-Essen, SimulationsDienstleistungsZentrum GmbH und ASTrans).


Ansprechpartner: Oskar Maslowski
E-Mail: oskar.maslowski@vsl-nrw.de
Telefonnummer: 0211/738 58 85